April 12, 2021
Kategorie
Prozessmanagement

Die 3 beliebtesten Prozesslandkarten aus der Praxis - verschiedene Ansätze, gemeinsames Ziel

Mann-der-mit-Prozesslandkarte-interagiert

Inhaltsverzeichnis

Lesezeit: 4 Min.

Die Prozesslandkarte ermöglicht einen schnellen und transparenten Überblick über alle Prozesse, die ein Unternehmen für sein Geschäft benötigt. Sie fördert ein end-to-end Prozessverständnis und klärt, wer für die Prozesse verantwortlich ist. Die Erstellung einer Prozesslandkarte erfordert neben den Inhalten, eine individuelle Anpassung an die Vorstellungen der Organisation und das Corporate Design. In der Praxis haben sich Standards etabliert, die bevorzugt eingesetzt werden. In diesem Artikel möchten wir Ihnen die drei beliebtesten Darstellungsformen aus unseren Kundenprojekten vorstellen.

Die An­for­de­run­gen von Kun­den an Un­ter­neh­men, Pro­duk­te und Ser­vices wer­den zu­neh­mend kom­ple­xer. Self­ser­vice, ver­schie­dens­te Ver­triebs­ka­nä­le, Echt­zeit-Sup­port und nicht zu­letzt ge­setz­li­che Richt­li­ni­en wie die DSGVO, ISO Zer­ti­fi­zie­run­gen etc. zwin­gen Un­ter­neh­men, in­ter­ne Pro­zes­se und die Zu­sam­men­ar­beit ef­fi­zi­en­ter, trans­pa­ren­ter und kun­den­ori­en­tier­ter zu ge­stal­ten. Die funk­tio­na­le Or­ga­ni­sa­ti­on mit fes­ten Hier­ar­chi­en und se­pa­ra­ten Ab­tei­lun­gen stößt hier­bei schnell an ihre Gren­zen. Häu­fig wird ein ab­tei­lungs­über­grei­fen­der ganz­heit­li­cher Blick ent­lang der Wert­schöp­fungs­ket­te be­nö­tigt, um den neuen Markt­an­for­de­run­gen ge­recht zu wer­den. Eine Pro­zess­land­kar­te un­ter­stützt Ihre Mit­ar­bei­ter dabei, die Pro­zess­land­schaft Ihres Un­ter­neh­mens zu über­bli­cken und zu Ihren Pro­zes­sen zu na­vi­gie­ren. Dar­über hin­aus er­hal­ten Mit­ar­bei­ter wich­ti­ge In­for­ma­tio­nen zu vor­ge­la­ger­ten und nach­ge­la­ger­ten Pro­zes­sen und kön­nen ihre Rol­len, Auf­ga­ben und Ziele in­ner­halb eines Pro­zes­ses, aber auch ihre Ver­ant­wor­tung für Pro­zes­se iden­ti­fi­zie­ren.

Prozesslandkarten im Überblick – statisch vs. dynamisch

Ähn­lich wie Pro­zes­se wer­den auch Pro­zess­land­kar­ten in­di­vi­du­ell an das Un­ter­neh­men zu­ge­schnit­ten. In der Dar­stel­lungs­form sind der Krea­ti­vi­tät keine Gren­zen ge­setzt. So kön­nen Pro­zess­land­kar­ten in Form eines Hau­ses, als Kreis­lauf oder als eine An­ord­nung von Pro­zess­pfei­len ab­ge­bil­det wer­den. Die in der Pro­zess­land­kar­te dar­ge­stell­ten Pro­zes­se sind meist Pro­zess­grup­pen oder Haupt­pro­zes­se mit wei­te­ren Un­ter­pro­zes­sen. Bis hin zu den Pro­zess­dia­gram­men ver­mit­teln sie schnell und ein­fach, wie und von wem die Pro­zes­se aus­ge­führt und von wem sie ver­ant­wor­tet wer­den. Pro­zess­grup­pen kön­nen je nach Kom­ple­xi­tät in einer wei­te­ren Land­kar­ten­dar­stel­lung de­tail­liert wer­den. Die obers­te Pro­zess­land­kar­te soll­te alle für die Um­set­zung des Ge­schäfts­mo­dells er­for­der­li­chen Pro­zes­se über­sicht­lich und end-to-end dar­stel­len.

Um ver­schie­de­ne Pro­zess­land­kar­ten ka­te­go­ri­sie­ren zu kön­nen un­ter­schei­den wir sta­ti­sche- von dy­na­mi­schen Pro­zess­land­kar­ten. Wäh­rend sta­ti­sche Pro­zess­land­kar­ten nach wie vor die Regel sind, nimmt die Ver­wen­dung von dy­na­mi­schen Pro­zess­land­kar­ten in den letz­ten Jah­ren zu. (Bild sta­tisch, Bild dy­na­misch)

Sta­ti­sche Pro­zess­land­kar­ten bil­den alle Pro­zes­se einer Or­ga­ni­sa­ti­on in­ner­halb eines fixen Schau­bil­des ab. Sta­ti­sche Pro­zess­land­kar­ten wer­den in­iti­al mo­del­liert und wei­ter­ent­wi­ckelt und meist in Kern-, Ma­nage­ment- und Un­ter­stüt­zungs­pro­zes­se un­ter­glie­dert. Dy­na­mi­sche Pro­zess­land­kar­ten ge­ne­rie­ren sich au­to­ma­tisch ent­spre­chend vor­de­fi­nier­ter Ei­gen­schaf­ten. So sieht ein Mit­ar­bei­ter z.B. nur alle Pro­zes­se sei­nes Stand­or­tes. Oder Pro­jekt­mit­ar­bei­ter sehen, wie sich aus den ver­teilt mo­del­lier­ten Pro­zes­sen au­to­ma­tisch eine Pro­zess­land­schaft auf­baut. Ins­be­son­de­re in welt­weit agie­ren­den Un­ter­neh­men ent­fal­tet die dy­na­mi­sche Dar­stel­lungs­form einen gro­ßen Nut­zen.

Die meistumgesetzte Prozesslandkarte – der klassische End-to-End Prozess

Der end-to-end Pro­zess­an­satz als sta­ti­sche Pro­zess­land­kar­te stellt Füh­rungs-, Kern- und Un­ter­stüt­zungs­pro­zes­se dar und stellt sie in Ab­hän­gig­keit zu­ein­an­der. Als Kern­pro­zes­se wer­den alle Pro­zes­se ent­lang der Wert­schöp­fungs­ket­te mit di­rek­tem Kun­den­kon­takt ab­ge­bil­det. Ein end-to-end Pro­zess be­ginnt immer mit einem Kun­den­be­darf und endet mit einer Leis­tung (oder auch „Zwi­schen­leis­tung“) für den Kun­den. Folg­lich wird die ge­sam­te Wert­schöp­fung, von einer Markt­an­for­de­rung über Pro­dukt­ent­wick­lung und Markt­er­schlie­ßung, aber auch An­fra­ge-, Kun­den­ge­win­nung, Ab­schluss, Lie­fe­rung und Kun­den­be­treu­ung ab­ge­bil­det.

Die end-to-end Pro­zess­land­kar­te wird vor allem von Un­ter­neh­men be­vor­zugt, die den Kun­den­fo­kus stär­ken wol­len, ohne be­reits fort­ge­schrit­te­ne An­sät­ze (z.B. Cust­o­m­er Jour­ney) zu nut­zen.

Vom Interessenten zum zufriedenen Bestandskunden – Der Customer Journey Ansatz

In die­ser Aus­prä­gung wer­den die Pro­zes­se einer Pro­zess­land­kar­te aus der Per­spek­ti­ve der Cust­o­m­er Jour­ney eines Kun­den ab­ge­bil­det. Hier wer­den alle Pro­zes­se dar­ge­stellt, die ein Kunde von der In­for­ma­ti­on über Pro­duk­te und Dienst­leis­tun­gen bis hin zur Ent­schei­dung und Nut­zung durch­läuft. In­ner­halb der Pro­zess­land­kar­te wer­den re­le­van­te Touch­points zwi­schen dem Kun­den und dem Un­ter­neh­men ab­ge­bil­det. Pro­zes­se, die kei­nen kon­kre­ten Kun­den­be­zug auf­wei­sen, wer­den in wei­te­ren Pro­zess­land­kar­ten dar­ge­stellt.

Der­ar­ti­ge Pro­zess­land­kar­ten wer­den von Un­ter­neh­men ge­nutzt, die be­reits fort­ge­schrit­te­ne Cust­o­m­er Ex­cel­lence Pro­gram­me um­ge­setzt haben oder junge Un­ter­neh­men, die die­sen An­satz ori­gi­när ver­fol­gen.

SMARTMAP als dynamische Prozesslandkarte

Sta­ti­sche Pro­zess­land­kar­ten sind eine fest struk­tu­rier­te Dar­stel­lung aller Haupt­pro­zes­se in einem Un­ter­neh­men. In der Regel sind sie der erste Be­rüh­rungs- und Ori­en­tie­rungs­punkt für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die wissen müssen, wel­che Pro­zes­se für sie gel­ten.

Mit­hil­fe von dy­na­mi­schen Pro­zess­land­kar­ten ist das Un­ter­neh­men in der Lage, An­sich­ten der Land­kar­te für un­ter­schied­li­che Gel­tungs­be­rei­che, Nut­zungs­fäl­le oder Ziel­grup­pen zu kon­fi­gu­rie­ren. Ins­be­son­de­re große Pro­zess­land­kar­ten kön­nen mit­hil­fe von SMART­MAP struk­tu­rier­ter und schlan­ker dar­ge­stellt wer­den. An­hand von Gel­tungs­be­rei­chen, Nut­zungs­fäl­len oder Ziel­grup­pen kön­nen Pro­zes­se aus- oder ein­ge­blen­det wer­den. Der Mit­ar­bei­ter er­hält so z.B. eine schnel­le Dar­stel­lung aller Pro­zes­se, die für ihn gel­ten.

Ein Bei­spiel einer dy­na­mi­schen Pro­zess­land­kar­te ist die stand­ort­ba­sier­te Pro­zess­land­kar­te. Ver­schie­de­ne Län­der haben un­ter­schied­li­che Pro­zess­va­ri­an­ten. Dies kann recht­li­che, un­ter­neh­mens­be­zo­ge­ne oder kul­tu­rel­le Grün­de haben. An­statt für jedes Land eine in­di­vi­du­el­le Pro­zess­land­kar­te zu er­stel­len, sieht der Mit­ar­bei­ter mit einer dy­na­mi­schen Pro­zess­land­kar­te „seine Pro­zes­se“, kann aber auch per Maus­klick die Pro­zes­se au­ßer­halb sei­nes Be­rei­ches sehen. Diese Mög­lich­keit und die Sicht­bar­keit kön­nen im Sys­tem ein­ge­stellt wer­den.

Die stand­ort­ba­sier­te Pro­zess­land­kar­te ist nur ein Bei­spiel einer dy­na­mi­schen Land­kar­te. Dy­na­mi­sche Pro­zess­land­kar­ten kom­men meist bei gro­ßen Un­ter­neh­men mit meh­re­ren Ge­sell­schaf­ten und vie­len Stand­or­ten zum Ein­satz, die sich damit die ma­nu­el­le Pfle­ge vie­ler Pro­zess­land­kar­ten-Va­ri­an­ten er­spa­ren.

Prozesslandkarten erstellen in Aeneis ist so einfach wie am Flipchart

Die Er­stel­lung einer Pro­zess­land­kar­te in der BPM Soft­ware Aeneis ist in­tui­tiv und ein­fach, wie an einem Flip­chart. Aeneis setzt der Krea­ti­vi­tät in der Ge­stal­tung und im Lay­ou­ting keine Gren­zen. Aeneis-User und ins­be­son­de­re Pro­zess­mo­del­lie­rer sind be­geis­tert von der ein­fa­chen und un­kom­pli­zier­ten Pro­zess­mo­del­lie­rung in Aeneis. Mit den dy­na­mi­schen Pro­zess­land­kar­ten geht Aeneis sogar so weit, dass im Un­ter­neh­men keine ma­nu­el­len Auf­wän­de für die Er­stel­lung von Pro­zess­land­kar­ten ent­ste­hen. Eine voll­stän­di­ge In­di­vi­dua­li­sie­rung und An­pas­sung an das Cor­po­ra­te De­sign des Un­ter­neh­mens lässt Aeneis in jeder Va­ri­an­te zu.

Gerne kön­nen Sie sich im We­bi­nar Get­Star­ted@Aeneis ein ei­ge­nes Bild vom in­tui­ti­ven Auf­bau der Pro­zess­mo­del­lie­rung und der Er­stel­lung von Pro­zess­land­kar­ten ma­chen. Sie kön­nen die Auf­zeich­nung des We­bi­nars und von wei­te­ren We­bi­na­ren hier an­for­dern. Und wenn Sie In­ter­es­se an einem Work­shop zur in­halt­li­chen Ge­stal­tung einer Pro­zess­land­kar­te haben, kön­nen wir Sie gerne im Rah­men un­se­res mo­du­la­ren Vor­ge­hens­mo­dells zur Um­set­zung von Pro­zess­ori­en­tie­rung un­ter­stüt­zen.

Weitere spannende Blog-Posts

Erfolgskritische Prozesse verstehen, optimieren und absichern
Nutzen Sie das verbesserte Verständnis, um eine Grundlage für die Prozessoptimierung zu schaffen.

Risiken minimieren. Prozesse optimieren.
Erstberatung – Kostenfrei